Kan’nida aus Guadeloupe

Dienstag, 9. Juni 2015
Einlass 19.00 Uhr, Beginn 20.00 Uhr

Musikhochschule, Ludgeriplatz 1, Münster
 
Die Gruppe Kan’nida formierte sich 1980, sozusagen als Familienunternehmen mit sieben Brüdern und Schwestern. Sie sind die stolzen Vertreter der Gwo Ka Tradition (Gwo Ka = „große Trommel“), die ihren Ursprung in den Musikkulturen der afrikanischen Sklaven hat, die aus Westafrika auf die karibischen Inseln kamen und dort über zwei Jahrhunderte auf den Zuckerplantagen schufteten. Obwohl Gwo Ka damit Teil des kulturellen Erbes für die Mehrheit aller Guadeloupianer ist, war es bis Anfang der 1990er Jahre in vielen Teilen Guadeloupes verboten, diese Musik öffentlich aufzuführen.

Heute bezeichnen die Musiker von Kan’nida den Gwo Ka auch als die Seele von Guadeloupe. Gwo Ka beinhaltet verschiedene Stilistiken und sowohl Gesang, als auch Tanz und Instrumente. Eine besondere Tradition innerhalb der Gwo Ka Musik, die die Gruppe Kann’nida präsentiert, wird allerdings rein a capella aufgeführt und heißt bouladjel. Boula ist der Name der großen Trommeln und in der bouladjel werden die Klänge dieser Trommeln mit dem Mund bzw. durch bestimmte Atemtechnik und Kehlkopfgesang nachgeahmt. Traditionell wird dieser Stil nur von Männern praktiziert. Sie singen in einer Gruppe von mindestens drei oder vier (oft aber auch bis zu fünfzehn oder noch mehr), wobei einer (oder eine kleine Gruppe) mit einer bestimmten kurzen rhythmischen Sequenz beginnt, über die dann die anderen Sänger weitere rhythmische Ostinati legen. Über diesen polyrhythmischen Dialog beginnt dann häufig noch ein Sänger eine Improvisation.

René Geoffroy: Sänger und Komponist 
Francky Geoffroy (aka Zagalo): Sänger und Komponist
Suzy Bondot-Genevieve: Sängerin
Ambrosio Maurice (aka Méris): Boula dgel Sologesang, Kalabasse
Evariste Geoffroy: Kalabasse, Tänzer