Lesung und Gespräch mit Rotimi Babatunde (Nigeria)

Samstag, 29. Oktober 2016, 17:00 Uhr
Internationales Zentrum der WWU "Die Brücke", Wilmergasse 2, 48143 Münster, Eintritt frei!

Rotimi Babatunde (Foto: Throne Studios/Akinwunmi Osunkoya)

















Krieg und Chaos, Tod und Grausamkeiten verändern das Weltbild eines nigerianischen Soldaten. Im Zweiten Weltkrieg kämpft er in der Armee der britischen Kolonialmacht auf burmesischen Boden gegen Japan. Nach seiner Rückkehr in die Heimat verändert dieser Mann dann seine Welt. Er entzieht sich den kolonialen Mächten und gründet eine Republik mit allen Zeichen der Macht: Einer Flagge, einer Hymne, einer Verfassung - und einem Präsidenten, der am Ende seiner Amtsperiode mit überwältigender Mehrheit wieder gewählt wird. Denn der Staat hat nur einen Bürger, er heißt: Bombay.

"Bombay's Republic" nennt deshalb Rotimi Babatunde die merkwürdige Geschichte des Mannes, der alles in einem ist: Bürger und Präsident, Wähler und Gewählter. Für diese Kurzgeschichte erhielt der Autor 2012 den Caine Prize for African Writing. Thomas Brückner übersetzte sie für die Ausstellung "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg", die  im letzten Jahr in Münster gezeigt wurde (www.3www2-munester.de).

Rotimi Babatunde,1976 geboren, lebt im nigerianischen Ibadan, einer Stadt von mehr als fünf Millionen Einwohnern. Seine Geschichten und Gedichte sind in afrikanischen, europäischen und amerikanischen Zeitschriften sowie Sammelbänden erschienen. Er arbeitet auch für das Theater. Seine Arbeiten wurde mehrfach ausgezeichnet.

Nun wird sich Rotimi Babatunde auf Einladung mehrerer kultureller Institutionen für kurze Zeit in Deutschland aufhalten. Die Afrika Kooperative hat ihn zu einer Veranstaltung nach nach Münster eingeladen, in der "Bombays Republik" im Mittelpunkt stehen soll. Das anschließende Gespräch, das sein Übersetzer Thomas Brückner führt, dreht sich auch um die Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg in der afrikanischen Literatur, um koloniale Erfahrungen und die gegenwärtige Lage des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas.

Es war Rotimi Babatundes Wunsch, die Ausstellung "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" zu sehen. Bei der Lesung werden deshalb noch einmal Teile der Ausstellung gezeigt. Im DIN A2-Format kann sie auch an Schulen ausgeliehen werden. Mehr Infos unter www.3www2.de.