Lesung und Gespräch mit Ken Bugul (Senegal)

Montag, 14. November 2016, 19:30 Uhr
WWU, Hörsaal JO 1, Johannisstraße 4, 48143 Münster
Eintritt: 8 € / erm. 4 €
Vorverkauf: ROSTA-Buchladen, Aegidiistraße 12, Münster

Ken Bugul (Foto:  Silvia Voser)













Ken Bugul, geboren 1947 in Senegal, ist eine der wichtigsten und originellsten Schriftstellerinnen Westafrikas - eine durch und durch weibliche, zweifelnde und zugleich starke und radikale Stimme, mit einem unbändigen Mut zur Freiheit und zur eigenen Position.

Mit ihrem Debutroman “Die Nacht des Baobab” (1982), dem bisher einzigen in deutscher Sprache, machte Ken Bugul international Furore. Ihre Analysen der eigenen Gesellschaft wie auch des Westens sind ebenso ehrlich wie authentisch, weil sie sich nicht auf Ideologie und Theorien verlassen, sondern im eigenen Erleben gründen.

Ihr Meisterwerk, der Roman „Riwan oder der Sandweg“, der 1999 auf Französisch erschien, wurde mit dem Grand Prix Littéraire de l’Afrique Noire, dem wichtigsten afrikanischen Literaturpreis, ausgezeichnet. Von einer afrikanischen Kommission wurde er zu einem der 100 besten afrikanischen Bücher des 20. Jahrhunderts gewählt. Er liegt nun Dank der Initiative des Vereins AfricAvenir International e.V.  in deutscher Übersetzung vor. Ken Bugul stellt den Roman auf ihrer aktuellen Lesereise in der Schweiz und in Deutschland vor.

In "Riwan oder der Sandweg " erzählt Ken Bugul von der verzweifelten Suche der autofiktionalen Hauptfigur nach einer wiederhergestellten und mit sich selbst versöhnten Identität. Sie reflektiert dabei in ungewöhnlich offener und hellsichtiger Weise über den Feminismus. Viele Vorurteile und aus Europa übernommene Ansichten über die Lebensbedingungen afrikanischer Frauen werden umgestürzt und gnadenlos auseinandergenommen oder seziert. In Riwan findet ein mutiges Nachdenken über afrikanische Traditionen, Polygamie, Monogamie, Entfremdung, Verführung, Leben und Tod statt.

Ken Bugul ist das Pseudonym der Schriftstellerin Mariètou Mbaye Biléoma. Der Name kommt aus dem Wolof und bedeutet so viel wie die Unerwünschte. Nach Sprach- und Kommunikationsstudien in Senegal und Belgien arbeitete sie von 1986 bis 1993 für eine internationale NGO im Rahmen von Projektentwicklungen für Familienplanung, Erziehung und Weiterbildung von Frauen. Seit 1993 widmet sich Ken Bugul ausschließlich der Schriftstellerei. Für ihre Romane wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Sie lebt heute in Porto Novo (Benin) und Dakar (Senegal).

Die Schauspielerin Beate Reker liest aus "Riwan oder der Sandweg". Das Gespräch mit Ken Bugul führt und übersetzt der ebenfalls in Senegal geborene Germanist Dr. Moustapha M. Diallo.

Die Durchführung der Veranstaltung wird freundlicherweise unterstützt vom Kulturamt und dem Integrationsrat der Stadt Münster sowie dem Peter Hammer Verein für Literatur und Dialog e.V.