Kiswahili – Eine Sprache mit Zukunft

Mittwoch, 25. April 2018
Beginn: 19:30 Uhr
Volkshochschule, Forum 1, Aegidiimarkt 2, 48143 Münster
Eintritt: 1 € bis 10 € (nach eigener Einschätzung, siehe unten*)

Kiswahili ist heute die bedeutendste Verkehrssprache in Ostafrika und wird von etwa 80 Millionen Menschen gesprochen. Sie verfügt aber auch über eine relativ lange Tradition schriftlicher Überlieferung. Insbesondere in Kenia, Tansania und Uganda spielt sie eine große Rolle in Bildung, Literatur und Kultur. Dies alles ist in Europa kaum bekannt. Wahrgenommen werden hier meist nur Texte in englischer, französischer oder portugiesischer Sprache – also in den Sprachen der ehemaligen Kolonialherren. Ein auf Kiswahili geschriebener Roman hat kaum eine Chance, ins Deutsche übersetzt zu werden.

Am Beispiel des Kiswahili diskutieren drei Literaturwissenschaftler*innen über die Geschichte afrikanischer Sprachen, ihre gegenwärtige Bedeutung und ihre Zukunftsaussichten:



Uta Reuster-Jahn, die an der Universität Hamburg Kiswahili lehrt, veröffentlichte 2016 den Roman „Versuchung“ des tansanischen Schriftstellers Alex Banzi und machte so ein auf Kiswahili geschriebenes Werk dem deutschen Publikum zugänglich. Der Roman spielt im unabhängigen Tansania der 1960er-Jahre. Der Lehrer Zenga und seine Frau Ena versuchen, in einem traditionell geprägten Umfeld eine moderne Ehe zu führen. Uta Reuster-Jahn wird den Roman vorstellen und daraus lesen.

Mukoma wa Ngugi, Autor und Literaturwissenschaftler an der Cornell University (USA), veröffentlichte gerade sein Buch „The Rise of the African Novel“, in dem es insbesondere um die Literatur in afrikanischen Sprachen geht. Ein Aufsatz daraus erschien bereits auf Deutsch in: Ngugi wa Thiong’o „Dekolonisierung des Denkens“, das von der Afrika Kooperative e.V. mitherausgegeben wurde (Unrast Verlag, Münster, 2017). Zur Förderung der Literatur auf Kiswahili initiierte Mukoma wa Ngugi 2014 einen Literaturpreis. Weitere Informationen finden Sie hier.

Thomas Brückner, Afrikanist und Literaturwissenschaftler, hat u.a. Ngugi wa Thiong’os „Dekolonisierung des Denkens“ übersetzt. Er wird das Gespräch mit Uta Reuster-Jahn und Mukoma wa Ngugi über die Sprache Kiswahili, ihre Bedeutung im gesellschaftlichen Leben, in der Literatur und in der Kultur moderieren und übersetzen.

Die Veranstaltung wird unterstützt von der Stiftung für Umwelt und Entwicklung NRW, dem Kulturamt der Stadt Münster, der Volkshochschule Münster und Iriba Brunnen e.V.

 sue-nrw.de 

 VHS Münster



 Kulturamt – Stadt Münster







 Iriba e.V.









*Auch wenn wir Zuschüsse für die Veranstaltung bekommen, bleibt immer ein Anteil, den wir zum Teil durch den Eintritt finanzieren. Da die Afrika Kooperative e.V. möglichst vielen Menschen die Teilnahme ermöglichen möchte, macht sie einen Versuch: Statt einen festen Eintrittspreis zu erheben, überlassen wir es den Besucher*innen, die Höhe ihres Beitrags zu bestimmen.